Auf Tour in den Dörfern im Norden
Faszinierendes Grün, köstliches Essen, überlieferte Traditionen und handwerkliche Fertigkeiten, heiße Quellen und glänzende Tempel - ich war auf der Suche nach dem ursprünglichen Thailand und habe es hier auf jeden Fall gefunden!
Ein Reisebericht von Robert Reischl auf den Spuren des unverfälschten Thailand.
Es geht los!
In Chiang Mai treffe ich auf Reisebüroangestellte aus Deutschland und der Schweiz, die schon am Vortag angereist sind und los geht unsere Tour! Wir stärken uns zunächst in einem kleinen Lokal mit köstlicher typisch thailändischer Küche. Und dann wartet schon eine Wanderung im Ob Luang Nationalpark auf uns. Das heißt, es geht auf einer schwindelerregenden Brücke über eine enge Schlucht und anschließend auf einem wunderschönen Rundweg durch saftiges verwachsenes Grün. Schließlich besuchen wir noch den in der Sonne goldglänzenden Tempel Chong Thong, der ein wunderbares Photomotiv abgibt.
Am Abend erreichen wir nach einer Fahrt über die kurvenreiche Straße das Riverhouse Resort in Mae Sariang. Die familiäre Anlage liegt traumhaft direkt am Yuam Fluss und nach einem köstlichen Abendessen falle ich erschöpft ins Bett.
Von Mae Sariang nach Khun Yuam
Wir genießen die schöne Aussicht über den Fluss beim Frühstück, bevor es weiter geht Richtung Norden.
Die Route führt immer entlang des Yuam River, begleitet von grünen Reisterrassen nach Ban Muang Pon. Hier hat man sich ganz der Erhaltung der traditionellen Fertigkeiten verschrieben. Im ganzen Dorf verteilt, gibt es Stationen bei denen man selbst an Workshops teilnehmen kann oder einfach bei den handwerklichen und alltäglichen Tätigkeiten zusieht.
Es ist faszinierend zuzusehen wie verschiedene haltbare Körbe, Behälter und Hüte aus Bambus entstehen. An einem anderen Stand geht es dagegen um die Herstellung von traditionellen Papiergirlanden, für die Verzierung von Tempelstatuen. Und nur ein paar Schritte weiter, zeigt eine ältere Dame wie man die kleinen Blumensträußchen bindet, die am Markt verkauft werden. Gemeinsam bereiten wir noch Sticky Rice für das köstliche traditionelle Dessert "Kao Pook" zu.
Ein Highlight ist auf jeden Fall das Mittagessen, das wir in traditionellen Lunchboxen erhalten, wie sie auch von den thailändischen Schulkindern verwendet werden.
Alle Gänge sind in einzelnen Boxen aufeinander gestapelt, die es in verschiedensten Varianten gibt. Die Ausführungen reichen dabei von wunderschön kunstvoll verziert aus Metall bis quietschbunt und modern aus Plastik. Auf jeden Fall schmeckt es toll!
Nach einem Halt beim Thai - Japanese Memorial, das an die hier stationierten und gefallenen japanischen Soldaten erinnert, fahren wir weiter zu einem wunderschön gelegenen Tempel mitten in den Reisfeldern. Anschließend erreichen wir das Yoont Hotel, ein kleines einfaches Guesthouse in Khun Yuam.
Weiter nach Mae Hong Son
Heute starten wir schon im Morgengrauen um rechtzeitig mit den Einheimischen am Markt zu sein. Mitten im Geschehen nehmen wir an der täglichen Essensverteilung an die buddhistischen Mönche teil, machen eine kleine Kaffeepause an einem Getränkestand und kehren dann zum Frühstück in unser Guesthouse zurück.
Wir erreichen Mae Hong Son und der Tag ist ausgefüllt mit Aktivitäten! Auf dem Fahrrad erkunden wir die ruhigen Seitengassen und bewundern die alten Holzhäuser der Stadt. In ein paar kleinen Geschäften werden hier auch Souvernirs angeboten. Es ist ziemlich heiß und entsprechend anstrengend ist der Weg über die 400 Stufen zum Wat Prathat Doi Kong Moo. Dessen ungeachtet entschädigt mich die tolle Aussicht vom Tempel über die Stadt aber für die Mühe. Am Nachmittag spazieren wir noch über die wunderschöne Bambusbrücke in Pang Mu, die idyllisch mitten in den Reisfeldern liegt und zu einem kleinen Tempel führt. Ein tolles Fotomotiv!
Für zwei Nächte sind wir nun im Ökotourismus Hotel "Fern Resort" untergebracht. Die komfortablen Bungalows im Shan Stil liegen mitten im Grün und sind ein Paradies für Naturliebhaber. Der Naturpool ist besonders schön angelegt und vermittelt den Eindruck mitten in einem Reisfeld zu Schwimmen. Man hört das Wasser plätschern, spaziert durch die üppige Vegetation und kann mit etwas Glück seltene Vögel beobachten. Eine sehr erholsame Umgebung!
Zu Besuch bei den Black Lahu
Über eine Bergstraße führt der heutige Ausflug in ein Dorf der Black Lahu. Die ursprüngliche Siedlung Ban Jabo liegt idyllisch am Berhang und die Einheimischen tragen hier noch immer ihre traditonellen Trachten. Auch dieses Dorf versucht ursprüngliche alte Traditionenen zu erhalten und Handwerker lassen Besucher bereitwillig an ihrem Alltag teilhaben. Wir sehen zu wie die Trachten genäht werden und hören über die Bedeutung der einzelnen Zierelemente. Wir versuchen uns auch selbst in der Herstellung von kleinen Stofftaschen und lernen die Grundtechnik des Bambusflechtens. Ich schaffe zwar keinen Korb, aber immerhin einen Stern, der dieses Jahr unseren Christbaum schmücken wird! Spannend ist auch die Herstellung von speziellen Blasinstrumenten aus Holz und Früchten, die bei Dorffesten verwendet werden. Der örtliche Instrumentenbauer ist einer der wenigen, die die Instrumente auch noch reparieren können und aus allen Dörfern der Umgebung werden die Flöten deshalb zu ihm gebracht.
Zu Mittag nehmen wir ein typisches Essen im Dorf ein, das auf offenem Feuer in zahlreichen Töpfen zubereitet wird. Wie schon die letzten Tage auchein einfaches, aber köstliches Mahl!
Schlamm macht schön
Am Morgen besuchen wir auch in Mae Hong Son nochmals den lokalen Markt. Ein Traum für Liebhaber von Thaifood! Von Currypaste über frisches Gemüse bis zu thailändischen Süßigkeiten kann sich jeder mit einheimischen Köstlichkeiten eindecken.
Ein letzter Programmpunkt ist der Besuch des Phuklon Country Club etwas außerhalb von Mae Hong Son. Hier gibt es heiße Quellen, bei denen spezieller Schlamm gewonnen wird. Seine positive Wirkung auf die Haut und die Blutzirkulation wurde wissenschaftlich nachgewiesen und er wird im Spa für verschiedene Wellness- und Therapieanwendungen genutzt. Zum Abschied von der Region verwöhnen wir unsere Haut mit wertvollen Mineralien und gönnen uns eine Gesichtsbehandlung mit dem geruchlosen Heilschlamm.
Mit einem Inlandsflug reisen wir zurück nach Bangkok. Vor der Heimreise erwartet uns hier noch ein internationales Treffen mit zahlreichen weiteren Reisebürokollegen, die andere Regionen des Landes bereist haben.