Osterferien mit Family- In den Norden Vietnams und Halongbucht
Ein wenig Diskussion war schon nötig - Zahlt sich das aus mit den Kindern so weit zu Ostern? Passt das mit dem Wetter?– Und jetzt im Nachhinein betrachtet, ja auf jeden Fall! Es war für jeden von uns etwas dabei, es war erholsam und eine tolle Reise!
Los geht´s!
Start in die Osterferien! Die Anreise zum Familienurlaub mit Umsteigen in Bangkok ist schon Routine für die Jungs. Sie kennen das Prozedere und Simon, grundsätzlich kein Freund von Flugzeugessen, freut sich auf den ersten richtig asiatischen Reis von einem Imbiss-Stand im Flughafen. Anschließend geht’s weiter mit Vietnam Airlines nach Hanoi, wo wir am Abend landen. Dort werden wir erwartet und auf der Fahrt ins Hotel sind wir bereits fasziniert von den unzähligen Fahrrädern auf den Strassen. Sie sind mit mehr Ware beladen, als bei uns ein Kleintransporter.
Am Morgen Blick raus auf die Straße, wir wohnen mitten in der Altstadt und es ist genau wie ich es mir gewünscht hatte! Es tummeln sich jede Menge Händler mit Fahrrädern voller Obst und Gemüse in der engen Straße, bei denen die Zutaten für die Mahlzeiten immer frisch gekauft werden.
Quer durch Hanoi
Auf geht’s zur Stadtbesichtigung! Erstes Ziel der Hoan Kiem See. Wir lesen die Legende von der Schildkröte und dem Zauberschwert im Reiseführer nach, bewundern den Turm im See und machen uns dann auf zur berühmten roten Holzbrücke. Und schon werden wir von ein paar Jugendlichen angesprochen. Ob wir denn Zeit hätten für eine kleine Umfrage? Was ist das jetzt für ein Taschendiebtrick? Es stellt sich aber heraus, dass es sich einfach nur um ein Projekt handelt, bei dem die Schüler mit Hilfe eines Fragebogens mit Touristen ins Gespräch kommen sollen, um Englisch zu üben. Wir haben keinen Stress, es sind ja Osterferien - daher machen wir auf einer der Bänke Pause und unterhalten uns ein wenig, bevor es weitergeht.
Das Ho Chi Minh Mausoleum ist beeindruckend – ein Marmormonument auf einem riesigen leeren Platz, weiße Wachsoldaten, gepflegte Grünflächen, kein Verkehr – ein ruhiges Relikt des Kommunismus in dieser lebhaften Stadt, das uns doch überrascht. Es ist heute geschlossen und es gibt ausnahmsweise keine Schlange vor dem Eingang, um den einbalsamierten Leichnam zu bewundern, aber uns reicht der Anblick von außen.
Das Old Quater
Im Gegensatz zum zuvor Erlebten werden wir zurück in der Innenstadt fast umgeworfen vom Trubel. Mopeds flitzen links und rechts an uns vorbei und wir sind ganz froh im Tuk Tuk zu sitzen und nicht selbst eine Möglichkeit suchen zu müssen, um über die Straße zu gelangen. Das Herz der Altstadt ist aus den Straßen der Handwerksgilden hervorgegangen. Ursprünglich war jede Gasse einem Handwerk gewidmet und besitzt einen kleinen Tempel für die Gilde. Auch heute noch sieht man den Schwerpunkt des ursprünglichen Handwerks in manchen Gassen, aber natürlich haben sich dazwischen auch einige touristische Läden angesiedelt.
Der Magen knurrt!
Wir lieben asiatisches Essen und haben für unseren Familienurlaub wieder einmal eine Streetfoodtour gebucht. Das heisst wir wollen tatsächlich dort essen, wo es auch die Einheimischen tun. Mit unserem Guide kommen wir durch solche Touren immer wieder in Gegenden, wo wir alleine wahrscheinlich nicht gelandet wären und haben noch nie bereut, uns auf das Abenteuer eingelassen zu haben. Außerdem holen wir uns so immer wieder die besten Restauranttipps für unsere Kunden.
Auch diesmal ist es so, das Lokal wäre uns nie besonders aufgefallen! Das Fleisch wird auf einem unscheinbaren Rost, der einfach über den Kohlen liegt, an der Straße gegrillt und wir werden an einen Tisch im ersten Stock des schmalen Gebäudes platziert. Um uns herum Vietnamesen, ein gutes Zeichen! Es gibt typisches Bun Cha, das dunkel gegrillte Fleisch, das wir am Eingang gesehen haben, das man mit Reisnudeln und Suppe isst. Dazu ein Korb mit frischen Kräutern und Nem Cua Be, die köstlichen vietnamesischen Frühlingsrollen.
Eigentlich sind wir schon glücklich und pappsatt nach der ersten Station unserer Tour, aber es geht weiter auf den Markt, wo wir uns noch durch Früchte, Papayasalat und verschiedene Ché (süße Nachspeisen) durchkosten. Zum Abschluss muss noch ein Kaffee für mich drin sein. Diesmal wegen des warmen Wetters kalt und wie hier üblich mit gesüßter Kondensmilch. Grundsätzlich sollte man aber auch die besondere Spezialität Hanois, den Kaffee mit gesüßtem Eierschaum, nicht verpassen!
Warum sitzen alle auf den kleinen Plastiksesseln?
Was mich am Weg doch erstaunt, sind die unzähligen kleinen Plastiksessel und Tische am Gehweg vor den schmalen Wohnhäusern, wo gegessen wird. Deshalb klärt unser Guide mich auf, dass es einfach keinen Raum zum Essen in den Häusern gibt. Für die immer weiter wachsenden Familien, wird in den Wohnungen Schlafplatz geschaffen. Daher ist es einfacher, draußen zu essen. Verboten ist es eigentlich schon, am Gehweg seine Möbel aufzustellen und hin und wieder kommt die Polizei, um für Ordnung zu sorgen. Deswegen auch die kleinen billigen Plastiksessel, die sind leicht mitzunehmen, wenn es schnell gehen soll oder eben kein großer Verlust, wenn man sie zurücklassen muss.
Gestärkt machen wir uns am Nachmittag auf ins koloniale Viertel und zum Westlake, wo wir durch die Parkanlage am See spazieren.
Raus aufs Land
Am nächsten Tag geht’s weiter. Wir wollen zuerst in die „trockene“ Halongbucht, nach Ninh Binh und sind begeistert von der Landschaft, als wir ankommen. Sattes Grün, der Fluss schlängelt sich durch die Reisfelder und im Hintergrund sanfte Hügel und Felskegel – es sieht aus wie auf einer Postkarte.
Unser Reiseleiter organisiert zwei Ruderboote, die uns zu den Höhlen bringen sollen und wir zögern beim Einsteigen. Die Damen sollen rudern? Unser Guide beruhigt uns damit, dass die Frauen tatsächlich ihren Lebensunterhalt damit verdienen mit den Beinen zu rudern und dass sie sich während der Strecke abwechseln, wenn es mal zu anstrengend wird. Wir verteilen uns also gewichtsmäßig gerecht und fahren mit dem Boot durch die traumhafte Landschaft. Die betagte Lady macht das sehr routiniert, es wird mehrmals gewechselt und ich bin fasziniert, dass tatsächlich die meiste Zeit mit den Beinen und nicht mit den Armen gerudert wird. Nach dem Mittagessen fahren wir weiter ins Öko Tourismusgebiet Trang An, wo auch schon die Sampanboote auf uns warten, um mit uns wieder durch die Höhlen, Kalksteinfelsen und Kanäle zu gleiten.
UNESCO Weltnaturerbe
Nach der Übernachtung in Ninh Binh wartet heute die Halongbucht auf uns. Wie üblich ein wenig im Dunst gelegen, wirkt die Landschaft noch eindrucksvoller. Wieder geht’s auf ein Boot, aber dieses Mal auf eine hölzerne Dschunke ganz für uns allein. Die Jungs sind begeistert! Die Mannschaft kümmert sich rührend um uns und wir gleiten durch die beeindruckenden Felsformationen, mit Namen wie „Steinerner Hund“, „Räuchergefäß“ oder „Kämpfender Hahn“.
Im Herzen der kleinen Inseln machen wir einen Halt um die Höhle mit dem poetischen Namen „Himmlische Wohngrotte“ zu besuchen. Obwohl es natürlich auch hier verboten ist die Tropfsteine zu berühren, halten sich Besucher nicht immer daran und haben ihre Spuren hinterlassen. Uns hat der Tag auf jeden Fall gefallen! Enspannt in einem Liegestuhl an Deck, mit einem tollen Ausblick auf die Gegend. Die Halongbucht wurde völlig zu Recht von der UNESCO als einmaliges und schützenswertes Naturwunder ausgezeichnet.
Mein Fazit
Vietnam ist ideal für Familien - auch für einen Trip in den Osterferien! Es gibt zahlreiche kleine Workshops, die man vorreservieren kann um aktiv zu werden. Vom Besuch bei einer vietnamesichen Familie, über Kochkurse und verschiedenste handwerkliche Tätigkeiten ist alles möglich. Das gibt es natürlich nicht nur für Kinder sondern jeweils dem Alter angepasst auch für Erwachsene! Und an jeder Ecke wartet ein Abenteuer - egal ob mit dem offenen Elektormobil durch Hanoi oder die Schiffsfahrt in der Halongbucht. Es wird tatsächlich nicht eine Sekunde langweilig. Das vietnamesische Essen ist grundsätzlich nicht scharf, französisch beeinflusst und mit vielen frischen Kräutern zubereitet. Reis und frisches Obst gibt es sowieso immer und damit ist immer etwas für jeden dabei.
Nach unserem Aufenthalt im Norden Vietnams sind wir nach Hoian und an den Strand weitergereist. Hier geht´s zum restlichen Reisebericht über den Familienurlaub in den Osterferien!