Gesundheit & Impfungen
Die medizinische Versorgung in Kambodscha ist nicht mit unserer hiesigen zu vergleichen.
Risiken
Grundsätzlich besteht ein erhöhtes Risiko für Darminfektionen, besonders bei Straßenrestaurants und auf Märkten.
Insgesamt besteht in den meisten Landesteilen ein mittleres Malaria-Risiko. Im Regenwald an den Grenzen zu Thailand und Laos, insbesondere in der Provinz Ratanakiri, ist das Risiko ganzjährig besonders hoch. Ebenfalls gefährdet sind die Gebiete in der Mitte des Landes von Südost nach Nordwest entlang des Mekong bis nördlich des Tonle Saps. Phnom Penh und die Region Angkor hingegen gelten als malariafrei.
Tuberkulose-Infektionen sind in Kambodscha häufiger anzutreffen als in Mitteleuropa, sowohl durch Tröpfcheninfektion oder bei der Darmtuberkulose durch den Genuss von Milchprodukten infizierter Rinder. Durch unzureichende Behandlungen gibt es auch in Kambodscha zunehmend resistente Tuberkuloseerreger.
Weitere Infektionsrisiken bestehen durch das Chikungunya- und Dengue-Fieber, die Japanische Enzephalitis sowie Tollwut. Landesweit besteht bei Bissverletzungen durch Hunde ein hohes Tollwut-Risiko, Erstversorgung nach einem Biss ist in Kambodscha nicht immer möglich.
Entlang des Mekong und der Seitenflüsse besteht bei Süßwasserkontakt ein Infektionsrisiko mit dem Pärchenegel Schistosoma, der chronische Bilharziose, eine Entzündung von Harnblase oder Darm, hervorrufen kann.
HIV/ Aids ist wie in vielen Ländern Asiens ein Problem, besonders in den größeren Städten. Ungeschützte Sexualkontakte, unsaubere Spritzen oder Kanülen, Tättowierungen und Bluttransfusionen können lebensgefährliche Risiken bergen.
Vorsorge & Impfungen
Um Darminfektionen vorzubeugen, ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs trinken, also Flaschenwasser, kein Leitungswasser. Auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen nur „sicheres” Wasser verwenden. Und: Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrem Essen fern. Waschen Sie Ihre Hände so oft wie möglich, immer nach dem Gang aufs WC, vor dem Essen und der Zubereitung.
Kontakt mit Süßwasser sollte vermieden werden, Pools in den Hotels sind ungefährlich.
Für die Prophylaxe und Selbstbehandlung von Malaria sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente erhältlich, allerdings gibt es keinen absolut sicheren Schutz vor einer Malariaerkrankung. Einer Malaria- wie auch einer Dengue-Fieber- oder Japanischer Enzephalitis-Infektion lässt sich am besten durch konsequenten Mückenschutz vorbeugen, besonders während der Dämmerung und nachts. Helle, körperbedeckende Kleidung, Insektenschutzmittel und mückengeschützte Räume vermindern das Risiko einer Übertragung deutlich.
Zu den Standardimpfungen bei Erwachsenen zählen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Kinderlähmung, Mumps, Masern, Röteln, Grippe und Pneumokokken. Als Reiseimpfungen werden Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch Hepatitis B, Tollwut, Typhus und Japanische Enzephalitis empfohlen. Tollwut kommt bei Reisen nach Kambodscha eine besondere Bedeutung zu.
Eine Impfung gegen Gelbfieber wird nur bei Einreise aus einem Gelbfieber-Endemiegebiet verlangt, bei direkter Einreise aus Deutschland bestehen keine Impfvorschriften.
Reiseapotheke
Eine individuelle Reiseapotheke sollte mitgenommen und unterwegs vor den hohen Temperaturen geschützt werden.
In der Reiseapotheke sollten sich Medikamente gegen Durchfall, Reisekrankheit, Fieber sowie Schmerzmittel befinden. Außerdem sinnvoll sind Wunddesinfektionsmittel, Insekten- und Sonnenschutzmittel, Salben, um Insektenstiche und andere Hautreizungen zu behandeln. Und natürlich Fieberthermometer sowie Verbandsmaterial.
Empfehlung
Lassen Sie sich in ausreichendem Abstand vor Ihrer Reise von einem reisemedizinisch erfahrenen Arzt beraten. Ebenfalls zu empfehlen ist eine Konsultation der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin oder des Robert-Koch-Instituts. Besonders chronisch Kranke und behandlungsbedürftige Menschen sollten sich über gesundheitliche Risiken einer Reise nach Kambodscha informieren.
Die oben genannten Hinweise ersetzen nicht den Rat eines erfahrenen Arztes.
Alle Angaben sind ohne Gewähr. Die Gesundheitsinformationen ersetzen keine professionelle Beratung eines Arztes. Für aktuelle Informationen empfehlen wir die Webseiten des Auswärtigen Amtes (Deutschland), des Bundesministeriums für Europa, Integration und Äußeres (Österreich) oder des Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (Schweiz).