Bach Ma
Bach Ma, „Weißes Pferd”, liegt in der Provinz Thua Thien-Hue. Der gleichnamige Berg ist knapp 1.500 Meter hoch und zwischen der laotischen Grenze und dem Wolkenpass in Mittelvietnam gelegen.
Bach Ma schließt an das Truong Son-Gebirge an und ist Wasserscheide sowie mit durchschnittlich 8.000 mm Regen pro Jahr zugleich niederschlagsreichste Region des Landes. Trotz der hohen Luftfeuchtigkeit und jeder Menge Wolken reicht der Ausblick an guten Tagen bis zur Lagune von Cau Ha und der vorgelagerten Küste.
Die Bergstation auf dem Gipfelplateau des Bach Ma geht auf eine Gründung der Franzosen Anfang des 20. Jahrhunderts zurück, die dort der angenehmen Durchschnittstemperaturen wegen einen Sommerkurort errichteten. In der französischen Kolonialzeit wurden bereits ab 1937 die ersten Schutzzonen eingerichtet, aus denen später der Nationalpark hervorging. Nach 1954, nach der Niederlage der Franzosen in Dien Bien Phu, wurde der Park jedoch vernachlässigt und geriet in Vergessenheit. Erst die Besetzung durch US-amerikanische Streitkräfte, die auf dem Plateau einen Hubschrauberstützpunkt einrichteten, rückte Bach Ma wieder ins Rampenlicht. Heute erinnern Schützengräben und ein altes, von Fledermäusen bewohntes Tunnelsystem im Nationalpark an den Vietnamkrieg.
Trotz der unrühmlichen Bewirtschaftung durch Staatsforstbetriebe, die aufgrund utopischer Produktionsvorgaben den üppigen Regenwald innerhalb weniger Jahre ausdünnten, bewahrt Bach Ma immer noch eines der letzten geschlossenen Waldgebiete in Zentralvietnam. Der besonders große Reichtum an Pflanzen sowie seltenen Vogelarten macht Bach Ma zu einem ökologischen Kleinod in Indochina. Man spricht von über 1.400 Pflanzenarten, das entspricht etwa einem Fünftel aller Arten in Vietnam auf nur 0,07 Prozent der Fläche des Landes. Mit dem 200 Meter hohen Do Quyen-Wasserfall, dem Fünf Seen-Wanderpfad oder dem Fasanenpfad gibt es sehenswerte Ziele für Tageswanderungen.
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