Quang Tri
Der Name der Provinz ist untrennbar mit dem Vietnamkrieg verbunden: Hier lag am 17. Breitengrad entlang des Flusses Ban Hal der 10 Kilometer breite Streifen der demilitarisierten Zone, die Nord- und Südvietnam trennte.
Die Belagerung von Khe Sanh im Jahr 1968, einer Militärbasis der US-Army in der Nähe der laotischen Grenze, zählt neben der Tet-Offensive und der Schlacht um Huế im selben Jahr zu den wichtigsten Militäroperationen des Vietnamkrieges. Die Schlacht um Khe Sanh galt bereits früh als Symbol für den vergeblichen Einsatz der Amerikaner in Vietnam, der Ort wurde zu einer Textzeile im berühmten Song „Born in the U.S.A.” von Bruce Springsteen: „I had a brother at Khe Sanh“.
Die gleichnamige Hauptstadt der Provinz wurde im Vietnamkrieg völlig zerstört. 1972 warfen die US-Amerikaner in einer 81-tägigen Belagerung 80.000 t Bomben ab, 7 t je Einwohner, unter dem Strich die siebenfache Sprengkraft der Atombombe von Hiroshima. Heute sind noch die Überreste der 1842 errichteten Zitadelle zu sehen. Schlachtfelder, Friedhöfe, Ruinen, Denkmäler und die sehenswerten, gut erhaltenen Tunnel von Vinh Moc, in denen 300 Menschen sechs Jahre lang lebten und überlebten. Die Con Tien-Geschützstellung oberhalb von Dong Ha zählen ebenfalls zu den besuchenswerten Orten in der durch den Krieg zerfurchten Provinz, in der fast ein halbes Jahrhundert später immer noch massenweise Blindgänger entschärft werden müssen.
Einer der wenigen Plätze, die nicht im Zeichen des Vietnamkriegs stehen, ist das historische Dorf Hoi Ky in der Gemeinde Hai Chanh unweit von Quang Tri. Das Dorf ist etwa 500 Jahre alt und besticht vor allem durch die Architektur seiner Häuser. Der Baustil der Häuser, die eine Mischung aus Wohn- und Versammlungsort sind, ähnelt den Gartenhäusern in der Region der alten Kaiserstadt Hue und stammt aus dem Norden.
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